Kryonik

Die Kryonik ist ein Verfahren, bei dem ein menschlicher Körper speziellen Prozeduren unterzogen wird – im Wesentlichen einer Tiefkühlung auf minus 196 Grad Celsius.

Das Blut wird dabei durch eine spezielle, „antifreeze“-ähnliche Lösung ersetzt, und der gesamte Prozess dauert mehrere Stunden.

Je nach gewähltem Paket – Ganzkörperkonservierung oder nur des Kopfes – beginnen die Kosten bei etwa 30.000 Euro und können bis über 200.000 Euro steigen.
Hinzu kommen Aufbewahrungsgebühren, also die „Miete“ für den Kryotank, sowie verschiedene Zusatzkosten.

Der erste Mensch, der eingefroren wurde, war James Bedford im Jahr 1967.
Seitdem haben sich verschiedene Prominente für diese Form der „Konservierung“ entschieden – in der Hoffnung, eines Tages ihr Leben fortsetzen zu können.
Da viele ihre Entscheidung geheim halten, gibt es keine offizielle Liste dieser Personen.
In der populären Überlieferung tauchen Namen wie Ted Williams oder sogar Walt Disney auf – letzterer allerdings nur als Mythos.

Die bekanntesten Kryonik-Unternehmen sind Alcor und Cryonics Institute in den USA sowie KrioRus in Russland.
Wahrscheinlich existieren auch in anderen Ländern Labors, die in diesem Bereich forschen, doch das Thema bleibt umstritten und ist rechtlich nicht überall erlaubt.

Bis heute gibt es keinen einzigen dokumentierten Fall einer Wiederbelebung oder gar einer Heilung nach der Kryokonservierung.
Im Gegenteil – Berichte über Fehler bei der Lagerung haben so manche „Kandidaten der Unsterblichkeit“ um jede Chance gebracht.

Und das juristische und finanzielle Chaos, das eine solche Prozedur hinterlässt, ist kaum vorstellbar.
Oft entscheiden die Erben gegen den ausdrücklichen Wunsch der eingefrorenen Person – das Ergebnis: eine einfache Beerdigung und die Aufteilung des Nachlasses.

Wie man so sagt:
Solange du auf dem Eis bist, entscheidest du. Sobald du im Eis bist, entscheiden andere.
Vielleicht also besser – den Moment einfach verschieben.

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